Geboren, um zu repräsentieren
Die Taufe ist der erste große öffentliche Auftritt eines Kindes. Für dieses wichtige familiäre Ritual wird der Täufling festlich gekleidet und mit einem Tragekissen gehalten. In der dynastisch geprägten Familie Krupp kam insbesondere den Erstgeborenen eine besondere Bedeutung zu, da sie das Firmenerbe antreten sollten. Am 13. August 1907 wurde Alfried in der Villa Hügel als erstes von acht Kindern geboren. Knapp zwei Monate später, am 3. Oktober 1907, fand die Taufe des Stammhalters in kleinem Familienkreis auf dem Hügel statt. Taufpate war Kaiser Wilhelm II.
Am 13. August 1907 um 2 Uhr 15 nachmittags sandte Gustav Krupp von Bohlen und Halbach ein Telegramm an das Direktorium: „Dem Direktorium drängt es mich zugleich im Namen meiner Frau in erster Stunde mitzuteilen, daß uns soeben ein kräftiger Junge geboren wurde, dem wir in Erinnerung an seinen großen Ahnen den Namen Alfried beilegen wollen; möge er in den Kruppschen Werken aufwachsend in praktischer Arbeit sich die Grundlagen schaffen zu der wichtigen Übernahme der verantwortungsvollen Pflicht, deren Größe ich mit jedem Tage mehr erkenne.“