Hoch zu Ross
Nicht nur Alfred Krupp, der Erbauer der Villa Hügel, auch die Mitglieder späterer Generationen waren leidenschaftliche Reiter. Die herrschaftlich ausgestatteten Ställe der Familie Krupp besaßen großes Renommee. So sind für das Jahr 1907 29 Reit- und Wagenpferde belegt. Schon die Kleinsten der Familie erlernten das Reiten, und ein Ausritt auf dem Gelände des Hügels zählte zum festen Tagesprogramm. Eine Fülle erhaltener Fotografien dokumentiert, wie die Tiere auch als Statussymbole Macht und Prestige der Familie Krupp unterstrichen.
Eine Küchenbedienstete erinnerte sich: „Nach dem Frühstück erschienen die Reitknechte im Reitanzug mit ihren eleganten, stolzen Reitpferden vor dem Hauptportal, sie führten die Pferde im Kreis herum, bis die jungen Damen, Frl. Bertha u. Frl. Barbara, im schwarzen Reitkleid u. Peitsche in der Hand erschienen. Frl. Barbara hatte meistens eine Jokeykappe auf, Frl. Bertha trug öfter zu dem schwarzen Tuchreitkleid ein helles langes Jaket u. ein weißes Strohhütchen dazu.“