In Porzellan gegossen
Durch Empfehlung der Königlichen Porzellan-Manufaktur Berlin (KPM) erhielt Hermann Joachim Pagels im Frühjahr 1912 den Auftrag, eine Doppelporträtgruppe von Alfried und Claus von Bohlen und Halbach in Porzellan anzufertigen. Bei seinem Aufenthalt auf dem Hügel fotografierte er die Brüder und nutzte die Aufnahmen als Vorlage für sein Gipsmodell. Gleichzeitig arbeitete er an einer Marmorversion der Kindergruppe. Die ersten beiden Porzellangüsse erhielten die Großmütter 1912 als Weihnachtsgeschenk. Die dritte Ausfertigung stand später in diesem Raum, dem Ankleidezimmer von Bertha Krupp von Bohlen und Halbach.
Hermann Joachim Pagels (1876-1959) studierte an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin, war 1904 mit Skulpturen auf der Internationalen Kunstausstellung in Düsseldorf ebenso wie auf der Weltausstellung in St. Louis, Missouri, USA vertreten. Pagels zählte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu den erfolgreichen Bildhauern, deren realistische Arbeiten dem Zeitgeschmack entsprachen. Neben der ausgestellten Figurengruppe übernahm Pagels diverse weitere Aufträge für die Familie Krupp. Während der Zeit des Nationalsozialismus schuf Pagels auch Adolf Hitler-Büsten, die 1936 u. a. auf der Großen Münchener Kunstausstellung gezeigt wurden.