Kippenbergers Plakate
Persiflage und Verweigerung durchziehen Martin Kippenbergers gesamtes Plakatwerk. Scheinbar klare Information lässt sich oft schwer als Absurdität erkennen, doch hinter scheinbar Belanglosem steht ein ernsthaftes Thema. Martin Kippenberger missachtet demonstrativ die Gesetze von Typografie, Gestaltung und Werbewirksamkeit. Zwischen Bild und Text fehlt meist ein klarer Zusammenhang, was die absurde Seite seiner opulenten Texterfindungen noch steigert.
Die Präsentation der Kippenberger-Plakate in den Räumen im Obergeschoss der Villa Hügel richtet den Blick vor allem auf die unterschiedlichen Formen seiner Selbstinszenierung, aber auch auf seine Stellung im Netzwerk mit befreundeten Künstlerinnen und Künstlern. Dabei wird deutlich, mit welcher Fähigkeit zur Selbstironie Kippenberger agierte, wie prätentiös und eitel er aber in der gleichen Sekunde erscheinen konnte.