Jeder kennt ihn, den Stempel im ausgeliehenen Buch der Stadtbücherei. „Im Eigentum von…“ ist eine häufig genutzte Formulierung. So mancher kennzeichnet die Bücher seines eigenen Bestandes mit seinem Namen. Hiermit werden die Eigentumsverhältnisse geklärt. Die Ursprünge des Eigentumsnachweis, dem Exlibris, gehen auf die Zeit Albrecht Dürers, die Erfindung des Buchdrucks durch Gutenberg und den Aufbau von Bibliotheken zurück: ex libris, lat. aus den Büchern, aus der Bibliothek. Die Gestaltung variiert zwischen einfach und aufwändig.
Viele Bücher der Hügel-Bibliothek tragen einen einfachen Stempel mit der Aufschrift „Bibliothek ‚HÜGEL‘“. Um 1905 entwirft der Industriemaler Heinrich Kley, mit dem die Gussstahlfabrik Krupp bis 1918 immer wieder zusammenarbeitet, ein Exlibris für die Bibliothek der Villa Hügel. Die Radierung zeigt im Hintergrund die Villa Hügel von Süden aus gesehen, im Vordergrund werden eine weibliche Personifikation der Wissenschaften mit Büchern und Globus abgebildet. Auf den Exlibris, die fortan auf eine der ersten Seiten der Bücher eingeklebt werden, kann unterhalb des Schriftzugs „Bibliothek Hügel“ handschriftlich in einem speziell dafür vorgesehenen Feld die Bibliothekssignatur hinzugefügt werden. Die Signatur besteht aus einem Großbuchstaben gefolgt von einer Zahlenkombination und einem Kleinbuchstaben. Über die zusätzliche Kennzeichnung der Bibliotheksschränke auf den Rückseiten der Türen (Großbuchstabe, Themenbereich, Nummernfolge) lässt sich somit der Standort eines jeden Buches nachvollziehen.