Rund acht Monate vergehen von der Grundsteinlegung im April 1870 bis zum Richtfest. Am 26. November 1870 steht Alfred Krupp, der Bauherr der Villa Hügel, stolz auf dem Dach des Haupthauses und feiert die Fertigstellung des Rohbaus. Seine Vision eines „Wohnsitzes für die Zukunft“ beginnt Realität zu werden.
Für die Stabilität und Sicherheit des gesamten Gebäudes sieht Alfred Krupp für die damalige Zeit eine hochmoderne tragfähige Eisenkonstruktion vor, die nach außen hin mit französischem Sandstein verkleidet wird.
Zusätzlich legt er, wie er selbst formuliert, – auch zum Wohle der Gesundheit – Wert auf „Comfort und Annehmlichkeit“: Der „Comfort der kleinen Häuslichkeit beinhaltet klimatisierte und optimal beheizte Räume und eine betriebssichere Beleuchtung. Die Versorgung mit fließendem Wasser sowie der Schutz vor Feuer sind ihm weitere dringende Bedürfnisse.
Die Realisierung seiner Ideen und Visionen ist teilweise sehr beschwerlich gewesen: Manch ein Wunsch scheitert an der konkreten Umsetzbarkeit. Dies hält den Bauherrn Alfred Krupp jedoch nicht davon ab, stetig nach neuen Lösungswegen Ausschau zu halten. Knapp drei Jahre nach Baubeginn ziehen Alfred und Bertha Krupp mit ihrem Sohn Friedrich Alfred 1873 in das neue Wohnhaus ein.